DER PORZELLAN CODE - ONE MILLION BY ULI AIGNER
- e255646
- 12. Jan. 2023
- 2 Min. Lesezeit
Die erste Herbstferienwoche 2022 habe ich mit einem Freund in Berlin verbracht. Während wir die meiste Zeit die ganzen Touristenattraktionen, Denkmäler und Läden abklapperten wurden wir auch von meinen Tanten zur einer Ausstellungseröffnung im neuen Berliner Museum eingeladen. Die ausstellende und mir bereits bekannte Künstlerin, Uli Aigner, hatte die letzten Jahre damit verbracht, diverse Keramik- und Porzellan Gefässe anzufertigen. Das Ziel: Am Ende des jahrelangen Projektes wollte Uli bis zu einer Millionen Gefässe hergestellt und verbreitet haben. Wobei sie es seit Projekt Begin in ihrer übrigen Lebenszeit nicht auch nur in die Nähe dieser Zahl kommen würde, ist Uli das eigentlich gar nicht wichtig. So beharrt sie trotzdem auf den Titel «ONE MILLION». Und wer weiss, wie viele Gefässe es am Schluss wohl sein werden.
So machten wir, Ich und mein Kolleg, meine Tanten und meine Cousine ihrem Freund. uns am frühen Abend des fünften Oktobers auf den Eröffnungsanlas auf. Das neue Museum Berlin befand sich auf der bekannten Museumsinsel im Bezirk Berlin Mitte. Die U-Bahn-Station der Museumsinsel war erst vor wenigen Jahren hochwertig renoviert worden. Laut meiner Tante hätten sich darüber auch viele Berliner Steuerzahler aufgeregt. Eine Fassade des Museumskomplexes wies als eines der wenigen Gebäude noch Einschusslöcher von der Schlacht um Berlin 1945. Der Hauptsaal des Museums war gewaltig und ragte von der 31 hohen Decke bis fast hinter zum Erdgeschoss. Grosse Antike Säulen und Werke an Steintafeln verliehen dem Raum sein historisches Ambiente. Alles versammelten sich in dem Saal auf die bereitgestellten Stühle oder setzten sich auf zwei riesigen Treppenelemente, die aus dem Saal herausführten.
Dann war es Zeit für den Anlass. Die Begrüßung wurde Matthias Wemhoff, dem Direktors des Museums für Vor- und Frühgeschichte gehalten. Er hatte Uli zuvor an einem Anlass bezüglich antiker Gefässe kennengelernt und hatte die Ausstellung im neuen Museum organisiert. Es folgte ein Grußwort von Professor Georg-Maria Roers SJ, einem weiteren bekannten von Aigner. Anschliessend machte die Künstlerin selbst die Einführung. Es wurde einige Themen ausgiebig und wiederholt zur Sprache gebracht, vor allem der Professor schien gar nicht aus seinem Redefluss herauszufinden. Die eigentliche Ausstellung bestand aus Gefässen aus der Steinzeit, der Bronzezeit und der Eisenzeit. Uli Aigner hatte ihre zeitlosen ONE MILLION Gefässe ergänzt und somit eine neue Bedeutung für die Ausstellung geschaffen: Antike Funde treffen auf ihre Verwandten aus der Gegenwart. Der ganze Zweite Stock des Museumsgebäudes war gefüllt mit altertümlichen Werkzeugen, Waffen und Gefässen, welche einen riesigen vergangen kulturellen Teil der Menschheitsgeschichte abdeckten. Die Meisten Ausstellungsstücke waren sehr schlicht, manche nicht direkt für ihre Funktion zuordbar. Die Anzahl und der Zustand der unzähligen historischen Objekten empfand ich als sehr beindruckend. So ging es auch meinem Kolleg. Die archivierten Werke von Uli Aigner schufen eine Verbindung der zeitübergreifenden Gefässformen, welche sich auch den prähistorischen Stücken wiederfinden liessen.
Nachdem ich mit meinem Kolleg die ganze Ausstellung umrundet hatte, trafen wir uns mit den anderen vor dem Museum und bedienten uns mit Sekt. Die Ausstellung, das Gebäude aber vor allem das Projekt von Uli Aigner hinterliess einen bleiben Eindruck bei mir. Sie meinte, dass sie durch den Verkauf der Keramiken jedes Mal neue, interessante Menschen kennenlernen würde. Sie niemals würde niemals aufhören Gefässe zu gestalten, meinte sie scherzhaft, selbst sollte sie die Millionen Stück überschreiten.
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