Der Betrieb von Atomkraftwerken ist noch immer ein umstrittenes Thema, zurzeit aktueller denn je: Zum einen, der menschengemachte Klimawandel, gegen welchen schon seit Jahrzehnten mit Massnahmen in der Energieversorgung beschränkt werden soll, sowie ganz aktuell, die Energieknappheit der europäischen Staaten, durch die Sanktionen gegenüber der Scheindemokratie Russland, bringen die Atomenergie wieder zur Diskussion.
Die Atomkraft durchlief die Letzen 20 Jahre ein sehr wechselhaftes Image. Noch vor der Nuklearkatastrophe von Fukushima 2011 erlebten Atomkraftwerke eine starke Befürwortung der grossen Mehrheit der Bevölkerung. Nach 2011 aber kehrte das Atom-Image um 180°: Der Grossteil der Verbraucher gegen Nukleare Energien. In vielen Ländern galt nun, sich langzeitig von der Atomkraft zu lösen. Das extreme Risikogefahr und die Ausmasse einer weiteren Reaktorkatastrophe der AKWS besteht heute 2022 immer noch, dennoch gibt es wieder viele Stimmen, welche die Atomkraft wieder befürworten. Die Klima- und Energiekrise haben die Effiziente, unabhängige, Emissionen-freie Energiegewinnung durch Nukleare Energie wieder attraktiv gemacht.
Bis Ende diesen Jahres hätten alle deutschen AKWS vom Netz genommen werden sollen, doch der Bundestag hat diesen Plan nun aufgrund der aktuellen Lage wieder verworfen. Somit wird der Atomausstieg Deutschlands stand jetzt bis April 2023 verschoben werden. Es bestehe sogar die Möglichkeit, vom Netzt genommene Kraftwerke bei Bedarf (Notbetrieb) wieder in Betrieb zu nehmen. Dies kommt nicht allen gelegen, zurecht, denn die Atomenergie ist trotz momentaner Lage immer noch sehr umstritten. Können die momentanen Vorteile durch Kernkraft die negativen Faktoren überwiegen? Befürworter und Kritiker haben diesbezüglich unterschiedliche Ansichten.
Erstmals wird die Atomenergie als zuverlässig und effizient angesehen. Die Energiegewinnung braucht weniger Platz und Recourcen als die fossile Energiegewinnung. Auch ist sie beständiger als erneuerbare Energien, welche von unberechenbaren Schwankungen betroffen sind.
Zweitens ist die Schadstoffbilanz von Atomkraftwerken, besonders im Bezug auf den Klimawandel, herausragend. Für die effizient produzierte Energie wird kein einziges Gramm Kohlenstoffdioxid in die Atmosphäre gepustet. Dazu werden alle erzeugten Abfallstoffe sicher eingeschlossen und haben so keinerlei negativen Einfluss auf die Umwelt.
Letztlich bietet die Kernenergie während der momentanen Energiekrise den entscheidenden Vorteil gegenüber den fossilen Energieträgern. Wenn Staaten wie Deutschland, Frankreich oder die Schweiz auf externe (russische) Recourcen bei der Energiegewinnung verzichten wollen, reichen die vorhandenen Mittel sowie erneuerbare Energien langzeitig nicht aus, um den Bedarf der Bevölkerung zu decken. Mit etablierter Atomkraft wäre die langfristige Selbstversorgung aller Staaten gewährleistet.
Im Gegensatz bringt die Atomkraftwerke auf lange Zeit auch Bedenken mit sich. Sind zwar die Emissionen praktisch null, kann der Atomare Abfall noch nicht abgebaut werden, sondern muss sicher gelagert werden. Um diesen Kapazitäten gerecht zu werden, wird langfristig ohne Halt immer mehr Platz verbraucht. Dazu bringen die Abfallstoffe auch den Risikofaktor der Radioaktivität mit sich.
Am Schluss überwiegt aber ein Faktor alle positiven Aspekte der Kernenergie: Die Möglichkeit einer Reaktorkatastrophe. Das Ausmass eines Supergaus eines einzelnen AKWS, mit noch so geringer Wahrscheinlichkeit, übertrifft jeden anderen Energieträger um ein weites. Die Folgen eines Reaktorunfalls, die Radioaktivität, die Zerstörung eines Lebensraumes mit der Fläche von mehreren Grossstädten und noch so viele weitere Faktoren stellen ein zu hohes Risiko für die Kritiker dar.
Zusammenfassend ist die Rechtfertigung, gar die Befürwortung der Atomkraft eine Überlegung wert, jedoch kann man nicht von den Risikofaktor absehen, welcher die Kernenergie auf lange Sicht nicht beständig macht. Erneuerbare Energien sind hier unumstritten die bessere Alternative der Zukunft. Auf absehbare Zeit bieten die noch bestehenden Atomkraftwerke eine Übergangsalternative von Fossilen zu den erneuerbaren Energiegewinnungen, welche sowohl für das Klima und möglichen Energiekrisen die beste Option darstellen.
Quellen: